Umfrage für Rahmenbedingungen für Frauen

Resultate Online Umfrage
Durchführung Februar/März 2019

Ausgangslage

Befindlichkeit von Frauen

 

Mein Slogan für die Luzerner Kantonsratswahlen 2019 ist: „Gute Rahmenbedingungen für Luzerner – Frauen – KMU“. Weil Frauen nach wie vor unterrepräsentiert sind in Politik und Wirtschaft beschloss ich, dem Thema Rahmenbedingungen für Frauen mit einer privat lancierten Umfrage nachzugehen.

Um darauf aufmerksam zu machen, gibt es seit dem 6. Februar 2019 einen Teilnahmelink von meiner Website www.andreahubergraber.ch, zudem lud ich über  Facebook, WhatsApp, Mail Frauen aus meiner Bekanntschaft zur Teilnahme ein. Die Umfrageteilnehmer konnten ihrerseits die Umfrage auch im Bekanntenkreis weitergeben.

Fazit

Grundsätzlich gut, aber es sind durchaus noch Verbesserungsmöglichkeiten vorhanden …

 

Die Umfrage wurde im Februar/März durch 104 Personen beantwortet. Für die Auswertung wurde auf die 94 antwortenden Frauen fokussiert. Mit dieser beachtlichen Teilnehmerzahl ist es möglich, die aktuelle Befindlichkeit zu beleuchten und Aussagen zu machen.

Die Mehrheit findet, dass es Situationen im Leben gibt, bei denen das Geschlecht einen Einfluss hat. Fast die Hälfte findet zudem, dass nicht alle unabhängig vom Geschlecht die gleichen Chancen haben. Beim Zurückblicken in die letzten 10 Jahre wird die Situation für Frauen in der Schweiz als verbessert empfunden.

In beruflicher Hinsicht werden Chancen auf eine neue Stelle moderat positiv beurteilt. Das Arbeitspensum macht einen sehr stimmigen Eindruck. Für Viele scheint das Wunschpensum beeinflussbar. Jedoch wäre für ein Drittel das Aufstocken der Stellenprozente wohl nicht möglich.

Es ist nicht die grosse Masse, die in ihrer beruflichen Situation (Teilzeitpensum, Jobaussichten …) Schwierigkeiten hat. Aber gerade in den Kommentaren wird auf einzelne Probleme hingewiesen. Deshalb ist es wichtig, individuell und in jedem Einzelfall nach den richtigen Lösungen zu suchen. Dies bedingt flexible Arbeitgeber, welche sich für die Bedürfnisse der Mitarbeitenden interessieren und bei Bedarf Hand bieten. Es sollte nicht sein, dass eine berufliche Karriere (und dies kann auch einfach ein interessanter und abwechslungsreicher Job sein, nicht unbedingt das Steigen auf der Karriereleiter) mit Kindern und im mittleren Alter bereits nicht mehr realisieren lässt. Die Schweiz verfügt über sehr gut ausgebildete Frauen, es wäre schade, dieses Potenzial nicht oder zu wenig zu nutzen.

Die Kinderbetreuung ist für viele nach wie vor ein nicht optimal gelöstes Thema. Während bei Kleinkindern und etwas weniger deutlich bei Schulkindern doch auch 23 – 32% positiv urteilen, so ist bei der Schulferienbetreuung doch die Hälfte nicht zufrieden. Zudem hat die finanzielle Situation der Familien einen deutlichen Einfluss auf Betreuungsmöglichkeiten.

Hier sollte angesetzt werden. In aller Munde sind immer noch weitere Kitas, doch wahrscheinlich gehen die Bedürfnisse nun mehr in Richtung Finanzierung und Lösungen in den Ferien, vielleicht auch für Kinder, die während der Schulzeit gar kein Betreuungsangebot brauchen.

In den Kommentaren gibt es einige positive Nennungen, wie gegenseitige Hilfe oder eine fördernde Vorgesetzte, aber auch diverse negative Ereignisse wie wenig interessante Teilzeitstellen, schwieriger Wiedereinstieg oder Pensenreduktion. Es gibt im Thema auch Ermüdungserscheinungen, wie die kontroverse Quotendiskussion. Am Schluss hängt es von der individuellen Situation ab, ob die Rahmenbedingungen eher positiv oder negativ ausfallen. Auf die generelle Zufriedenheit mit der Lebenssituation scheint dies keinen negativen Einfluss zu haben, sind Click Heredoch beachtliche 71% der Befragten zufrieden.

 

 

Umfrage Rahmenbedingungen für Frauen

in Kürze

Auszüge aus den Ergebnissen

Allgemein

  • Deutliche Zustimmung, dass sich die Situation der Frauen in den letzten 10 Jahren positiv verändert hat (auf einer Skala von 1 nicht zutreffend bis 10 voll und ganz zutreffend haben sie mit 8-10 geantwortet) 36% 36%
  • Finden es nicht zutreffend, dass alle, unabhängig vom Geschlecht, die gleichen Chancen im Leben haben (auf einer Skala von 1-10 haben sie mit 1-4 geantwortet) 47% 47%

Berufliche Situation

  • Das Arbeitspensum entspricht ihrem Wunsch / Bedürfnis  (auf einer Skala von 1 nicht zutreffend bis 10 voll und ganz zutreffend haben sie mit 8-10 geantwortet) 69% 69%
  • Können ihr Teilzeitpensum wohl auch Bedarf nicht aufstocken  (auf einer Skala von 1-10 haben sie mit 1-4 geantwortet) 32% 32%

Kinderbetreuung

  • Die Kinderbetreuungsmöglichkeiten während den Schulferien sind zu wenig auf die Bedürfnisse zugeschnitten (auf einer Skala von 1 nicht zutreffend bis 10 voll und ganz zutreffend haben sie mit 1-4 geantwortet) 53% 53%
  • Die finanzielle Situation hat einen Einfluss auf die Möglichkeiten der Kinderbetreuung  (auf einer Skala von 1-10 haben sie mit 8-10 geantwortet) 52% 52%

Einige positive Kommentare

Gegenseitige Hilfe anderer Frauen

Es kommt wieder Schwung die in Frauenbewegung

Vorgesetzte, die junge Frauen fördert und das nötige Vertrauen, Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung gibt

Stellenangebot mit Pensum nach Bedürfnissen

Frauen können nach Mutterschaftsurlaub mit reduziertem Pensum weiterarbeiten

Kinderkrippe mit passenden Öffnungszeiten

Etwas weniger positiv …

Wenig interessante Teilzeitstellen 

Keine Teilzeitstellen für Männer, dies schränkt Frauen ein. Frauen tragen Doppelbelastung.

Schwierigkeiten mit gewünschtem Pensum nach Geburt

Freundin verlor Stelle, als sie das zweite Mal Mutter wurde und reduzieren wollte

Betreuungsmöglichkeiten widersprechen Gleichstellung

Es gibt sie noch, die Fälle klarer Diskriminierung

Herzlichen Dank an alle Umfrageteilnehmer!

Mir hat die Umfrage interessante und eindrückliche Einblicke gegeben. Ich hoffe, dass dies für andere auch spannend ist. Bleiben wir dran …